Niederfrequente
elektrische Wechselfelder (E-Felder) entstehen in Anwesenheit unterschiedlicher
elektrischer Potentiale bzw. elektrischer Spannung. Die E-Feldstärke entspricht dem
räumlichen Gefälle des
Potentials; ihre Maßeinheit ist daher V/m. Im häuslichen Umfeld werden
E-Feld-Immissionen durch die im Gebäude installierte Elektroanlage, unter Umständen aber
auch durch Feldeinwirkung von außen (z. B. Freileitungen) verursacht. Elektrische Felder können durch leitfähige
Gegenstände leicht beeinflusst und »verzerrt« werden. E-Feldstärkemessungen sind daher
mit großer Sorgfalt und Sachkenntnis durchzuführen, weil das Messequipment selbst und
die Messperson das Ursprungsfeld verändern. Um dreidimensionale isotrope Messungen
durchführen zu können, muss auf das potentialfreie Messverfahren zurückgegriffen
werden. Praxistaugliche Messgeräte für dieses Verfahren wurden erst ab 1995 entwickelt.
Prinzip dieser Messmethode
ist es, die Messsonde ohne Anschluss an ein Fremdpotential (»Erde«) zu betreiben.
Verzerrungen des elektrischen Feldes durch die Messperson werden dadurch vermieden, dass
die Messonde von der Anzeigeeinheit mehrere Meter entfernt aufgestellt wird.
Anstelle metallischer Leitungen
werden Glasfaserkabel (Lichtwellenleiter) zur Informationsübertragung an die
Auswerteeinheit verwendet. Anwendung findet diese Messmethode bisher klassischerweise bei
der Beurteilung von Aufenthaltsorten z. B. unter Hochspannungsleitungen im Sinne der 26.
BImSchV mittels dreidimensional messender so genannter Würfelsonden.
Mit dem potentialfreien
Messverfahren kann auch in unbekannten Feldsituationen sicher gemessen werden. In der
Nähe von leitfähigen Flächen (auch am menschlichen Körper) kann mit dieser Methode die
elektrische Feldstärke auch in schwierigen Messsituationen mit größeren, geerdeten
Flächen (Abschirmungen) genau und reproduzierbar erfasst werden. Somit haben
Sanierungsempfehlungen bzw. deren Kontrollmessungen unter allen Umständen eine fundierte
Grundlage im Sinne der Qualitätssicherung.
Messverfahren
bei der Schlafplatzuntersuchung
Die Messonde wird an neun Punkten gemäß der
Würfelkoordinaten auf dem Bett auf einem 5 cm hohen Styroporblock (PS 20) platziert, um
Verzerrungen durch metallische Gegenstände, z.B. Federkernmatratzen zu vermeiden.
An Büroarbeitsplätzen wird in folgenden Höhe gemessen:
a) 155 cm, b) Höhe Schreibtischkante, c) 45 cm |

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Messgerätebeschreibung
Die dreidimensional isotrop messende E-Feldsonde von ROM-Elektronik (siehe Foto oben
rechts), ist für den Betrieb an einem PC/Laptop vorgesehen. Der Anschluss erfolgt
über einen Lichtwellenleiter. Der Frequenzbereich erstreckt sich von 10 Hz bis 100
kHz. Alle Einstellungen erfolgen beim PC-/Laptopanschluss über die Software.
Der potentialfreie
Sensor erlaubt bei breitbandiger Einstellung die Erfassung von Immissionen ab ca. 0,3 V/m
bis hin zu 1.000 V/m. Zusätzlich zum Betrag der Feldstärke (Ersatzfeldstärke) werden
auch die Anteile der Achsen x, y und z ausgewiesen. Weiterhin unterstützt die Software
eine Rastermessung mit 3 x 3 Messpunkten und liefert hierfür eine Farbgraphik der
Messwerte, aus der die Verteilung der Feldstärke in der Fläche und Feldinhomogenitäten
anschaulich und auch für Nicht-Techniker klar ersichtlich sind. Die Grafiken können zur
Dokumentation abgespeichert und für das Messprotokoll z. B. direkt in ein Word-Dokument
eingebunden werden. Schließlich können damit auch Langzeitaufzeichnungen durchgeführt
und gespeichert werden.
Literaturquellen:
1) Zeitschrift "Elektrobörse" Ausgabe 04/2005
2) VDB-Richtlinien Band 1 Physikalische Untersuchungen
Stichworte: Hochwertiges Messverfahren als Basis für Abschirmungen
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