Herkömmliche schnurgebundene Telefonapparate werden generell mit dynamischen
Hörkapseln ausgestattet. Diese Hörkapseln werden durch sehr gute akustische
Eigenschaften charakterisiert. Durch den
inneren Aufbau bedingt, erzeugen diese Wandler starke magnetische Felder im
niederfrequenten Bereich von einigen hundert Nanotesla bis zu einigen tausend Nanotesla
und sind damit definitiv nicht strahlungsfrei, wie leider oft fälschlicherweise behauptet
wird.
Wie funktioniert ein piezoakustisches Prinzip ?
Ein keramisches Material bestimmter Zusammensetzung wird in 0,1 mm dicke Folien gegossen.
Wie aus einem "Plätzchenteig" werden Scheiben gestanzt und gebrannt. Beide
Oberflächen der Scheiben werden metallisiert, anschließend polarisiert, kontaktiert und
auf eine Membrane geklebt.
Piezokristalle haben die Eigenschaft, beim Zusammendrücken Strom freizusetzen, z.B.
Piezo-Feuerzeug. Werden die metallisierten Flächen mit Strom beschickt, ziehen sich die
Kristalle zusammen.
Die auf die Membrane geklebten Piezokristalle haben eine Eigenresonanzfrequenz. Wenn sie
mit einer von der Geometrie der Scheiben und Membranen bestimmten Frequenz generiert wird,
ist ein lauter Ton zu hören z.B. Klingeln. Durch akustische Elemente, Resonatoren,
Rückraumvolumen etc. lässt sich die Eigenfrequenz der Membran dämpfen und die übrigen
Frequenzen verstärken. Die für den Einsatz in Telefonen geforderten Kennlinien werden
durch Gestaltung des Gehäuses erreicht. Die Piezo-Technologie erfordert erheblich höhere
Fertigungsgenauigkeiten als die Herstellung einer dynamischen Kapsel.
Eigene sowie andere Messungen beweisen mit einem umgerüsteten Piezotelefon, dass es
möglich ist, nahezu magnetfeldfreie Piezotelefone herzustellen.
Die Belastung dieser Piezotelefonhörer durch niederfrequente magnetische Felder sowie
durch statische Magnetfelder (Permanentmagnete) ist sehr stark reduziert. Gegenüber der
Durchschnittskapsel (dynamische Hörerkapsel) können die magnetischen Felder dank der
Piezotechnik um ca. 99% reduziert werden.
Quelle: www.umweltanalytik.com/ing92.htm
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Wichtige Hinweise zum
Telefonieren mit Piezotechnik:
Die verwendete Piezohörkapsel emittiert keine elektromagnetischen Felder, deswegen ist
eine Kopplung mit einem Hörgerät über das elektromagnetische Koppelfeld nicht gegeben.
Bei extremer Schwerhörigkeit ist das Telefon nicht zu empfehlen. Bei geringer und
mittlerer Schwerhörigkeit wurde bei Benutzung des Telefons keine Benachteiligung
festgestellt. Im Zweifel sollten Hörgeräteträger das Telefon vor dem Kauf testen.
Da die Piezohörkapsel aus der physikalischen Wirkungsweise umkehrbar ist, funktionieren
Hörkapseln auch als Mikrofone und umgekehrt. Versuche haben gezeigt, dass beim
kraftvollen Auflegen des Telefonhörers hohe Spannungen in dem Telefon erzeugt werden. |
Eine angemessene Behandlung des Telefons vermeidet
Funktionsfehler und verlängert die Lebensdauer. Es sind zwar elektronische
Schutzmaßnahmen vorgesehen, die hohe Spannungen verhindern sollen, dennoch können
extreme mechanische Einwirkungen zu Funktionsstörungen führen.
Piezotelefone sind unter anderem bei folgender Firma erhältlich:
www.umweltanalytik.com
Stichworte: Elektrosmog, Piezotechnik, Magnet,
magnetisch, schnurgebunden |