Die Energieeffizienz und die
Energietransparenz sollen verbessert werden. Darüber sind sich die deutschen
Bundestagabgeordneten und ihre europäischen Kollegen einig. Beschlossene Sache ist die
Umrüstung der herkömmlichen Stromzähler auf eine elektronische Variante in Deutschland
spätestens bis zum Jahre 2015. Bereits ab 1.1.2010 sollen für Neubauten sogenannte
intelligente Stromzähler verbindlich sein. Damit soll es möglich werden, die
Stromabrechnung in kürzeren Abständen durchzuführen und dem Kunden Sparanreize
aufzuzeigen. Darüberhinaus bietet
die Industrie mittlerweile Systeme an, die neben der Strom- auch die elektronische Gas-
und Wasserablesung mit einbeziehen.
Wie erfolgt nun die Datensammlung
und wie kommen die Daten zum Energieversorger ?
Theoretisch kommen für die
Datenübertragung vom Zähler des Kunden bis zur Datenbank des Versorgers drei
Varianten in Betracht:
- per Funkübertragung
Die Sende- und Empfangsantenne ist bereits im intelligenten Stromzähler integriert. Ein
jeweils vorhandenes GPRS-, WLAN- oder TETRA-Funksystem erledigt die Übertragung zum
Versorger.
- per PowerLine Communication (PLC)
Zur Datenübertragung dient die Stromleitung bis zur nächsten Trafostation des
Versorgers. Von dort aus wird entweder per Internetkabel oder Mobilfunk weitergeleitet.
- per kabelgebundener DSL-Leitung
Der Stromkunde stellt seine DSL-Leitung zur Verfügung. In diesem Fall entsteht keine
Funkverbindung und somit kein Elektrosmog, wenn die Übertragung vom Zähler zum
DSL-Anschluss ebenfalls kabelgebunden erfolgt. Alternativ dazu ist die Hausübertragung
per WLAN oder DLAN (hauseigenes Stromnetz) möglich, wodurch wiederum Elektrosmog erzeugt
wird.
Vorausschauende Bauplanung ist wichtig
Architekten und Bauherren ist anzuraten, diese Entwicklung mit Weitblick anzugehen. Zur
Vermeidung jeglicher Funkbelastung sollten in der Planungsphase bereits Leerrohre vom
DSL-Kabelanschluss zu den Ablesestationen
für Strom, Gas und Wasser geführt werden.
Auch der Energieversorger muss mitspielen Aus heutiger Sicht ist für den
Energieversorger die Funklösung am wahrscheinlichsten. Einzelne Haushalte einer Siedlung
sollten sich zusammenschließen, um mit dem Betreiber eine kabelgebundene Lösung zu
vereinbaren. Vorausschauende Kommunikation ist somit bewusste Gesundheitsvorsorge !
Integration weiterer Ablesesysteme
Verschiedene Industrielösungen favoritisieren die Integration von Strom-, Gas- und
Wasserablesung im Haus per Funk. In diesem Fall würde ein Datenkonzentration sämtliche
Ablesedaten per Funk aufnehmen und mit einer der oben beschriebenen Übertragungswege zum
Energieversorger senden.
Fazit
Mobilfunkkritische Bürgerinitiativen und problembewusste Baubiologen haben jetzt die
Herkulesaufgabe, diese wichtigen Informationen in die breite Bevölkerung zu tragen und
insbesondere kommunale Entscheidungsträger mit fundierten Informationen zu vorsorgen.
Quellen:
1) Zeitschrift Wohnung+Gesundheit, Nr. 131, S. 35-37
2) www.goerlitz.com, MUC-Info-Tag
Stichwörter: Elektrosmog,Stromzähler,Funk,PLC,WLAN,Smartmeter
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